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Marc Peschke hat viele Jahre als Galerist, Kulturjournalist und Kurator gearbeitet, bevor er mit eigenen fotografischen Serien an die Öffentlichkeit trat. Diese lösen sich weit von den klassischen Stilmitteln der Fotografie und Fotokunst. In den Fotoobjekten von Marc Peschke geht es wie in seinen anderen Serien um Abstraktion, Transformation und Verschlüsselung des Vorgefundenen. Die sechseckigen, gefrästen Arbeiten – deren raumgreifender Illusionismus den Betrachter immer wieder staunen lässt und fasziniert – lassen das Publikum zu Zeugen eines inhaltlich komplexen Spiels werden. Unter anderem thematisiert die Serie „The Cubes“ die Transformationen in unseren Städten: Plakatabrisse, Architekturdetails und Blicke in Leerstände sind wiederkehrende Sujets dieser Fotoobjekte, bei denen es stets auch um eine Auflösung von Vorstellungen über Fotografie geht.
Marc Peschke sagt über seine Arbeit: „Ich will in ‚The Cubes‘ keine perfekte Illusion eines neuen Raumes schaffen, mag es aber sehr, das Auge des Betrachters zu überraschen. Mir geht es immer darum, neuartige Bilder zu kreieren. Das Finden einer ungesehenen Bildsprache ist für mich ein wirklich entscheidendes Qualitätsmerkmal von Kunst. Ich will Bilder schaffen, die neu sind, packend – die aber auch etwas von der Welt erzählen, in der wir leben. Von den Veränderungen in der Alltagskultur, von dem, was sich auflöst. Von dem, was wir täglich verlieren.“
Zitate über THE CUBES:
Andreas Gefeller, Fotokünstler: „Mich erinnern die Cubes an Black Boxes, deren Sinn uns nicht erschließt.“
Hanneke Heinemann, Kunsthistorikerin: „In seinen Cubes – sechseckige Diasecs – verarbeitet Marc Peschke Geschichten von verschiedenen Orten, durch die er reiste. Das fotografische Ursprungsmaterial ist nicht arrangiert und würde den perfekten Ausgangspunkt für Dokumentationsfotografie liefern. Doch durch geschickt gewählte Ausschnitte und Vergrößerungen von manchmal nicht sofort zu erkennende Details schafft er konzentrierte Bilder, die durch Verdoppelung und perspektivischen Zuschnitt wir ein Wandobjekt wirken. Geformte Maluntergründe sind nicht erst seit Frank Stella in die Kunst eingeführt, auch die großflächige Kombination von unterschiedlichen fotografischen Abbildungen findet sich immer wieder auch bei andern Künstlern. Die scheinbare Quaderform und die Verwendung von populärgraphischen Schriftzügen erinnern vielleicht an Andy Warhol. Marc Peschke versteht es, viele Elemente mit seiner eigenen Bildsprache zu verbinden, in der Logos, Wortfetzen und aus dem Zusammenhang gerückte Botschaften Rätsel aufgeben.“
Klaus Honnef, Kunsthistoriker, Kunstkritiker, Ausstellungskurator und Theoretiker für künstlerische Fotografie: „... Habe mir in den letzten Tagen endlich Ihre Publikation 'The Cubes' intensiver anschauen können. Sie hat mich sehr animiert und inspiriert. Ich finde die flachen Kuben sehr originell und so irritierend obendrein, dass sie Fragen aufwerfen nach dem, wie sie gemacht worden und wie sie zu betrachten sind. Verstärkt natürlich mitunter durch den Ping-Pong von Bild und Text und Text und Bild, zumal, wenn ein selbst-referenzielles Moment die Sache zwar inhaltlich, aber nicht optisch kurzzuschließen scheint.“
Frankfurter Rundschau: „Marc Peschkes ‚Cubes‘ sind gewissermaßen komprimiertes Leben in der Stadt.“
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Ähnlich wie bei den früheren Serien AFTER THIS DARKNESS THERE IS ANOTHER, THE CUBES und MASCHERA entstehen auch die Bilder der neuen Werkgruppe THE COLOURS zumeist auf Reisen durch das südliche Europa. Präsentierte Marc Peschke früher surrealistische Nacht- oder auch Negativbilder seiner Reisen, so zeigt er in der aktuellen Werkgruppe andere Bilder. Nicht so sehr die Verunklärung oder Verschlüsselung des Gefundenen ist hier sein Thema, nicht das Experiment, sondern die konkrete Darstellung einfacher Bildmotive. Seien es nun Schatten auf Mauern, ein Vorhang oder die Hand einer Marmorskulptur – die zumeist monochromen Details überraschen in ihrer kräftigen Farbigkeit, einem abstrahierenden Minimalismus und gleichzeitig einer sonnendurchfluteten Vitalität. Es sind Bilder an der Grenze zwischen Reisefotografie und Kunstbild – zwischen Dokument, Abbild und Phantasie.
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