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Artikel in ARTMAPP, Winter 2016/17

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Andreas Scholz

 

Bullitt

 

Das Kriminalfilmdrama „Bullitt“ von Regisseur Peter Yates kam 1968 mit Steve McQueen in der titelgebenden Hauptrolle des Frank Bullitt in die Kinos. Die legendäre Autoverfolgungsjagd zwischen ihm und den auf ihn angesetzten Killern war für mich schon immer eine sehr wichtige Sequenz, wieder und wieder habe ich sie angeschaut. In dieser Szene taucht der Held mit seinem Ford Mustang hinter dem Dodge Charger seiner Gegenspieler auf. Dessen Fahrer versucht, Bullitt an ­einer Kreuzung abzuhängen, worauf eine rasante Verfolgungsjagd durch die Straßen von San Francisco beginnt, die sich dann außerhalb der Stadt fortsetzt. Eine Zeit lang wird auch der Jäger zum Gejagten: Der Killer auf dem Beifahrersitz schießt auf Bullitt, doch dieser kann den gegnerischen Wagen schließlich von der Straße abdrängen. Der Dodge-Fahrer verliert daraufhin die Kontrolle und rast in eine Tankstelle. Eine spektakuläre Explosion markiert den Schlusspunkt der Jagd. Abseits der Strecke bringt Bullitt seinen Mustang schwer beschädigt und mit Mühe zum Stehen, während die Gangster in ihrem Fahrzeug verbrennen.

 Insgesamt 42 Standbilder dieser Verfolgungsjagd habe ich auf Holzbildträger (je 30 x 50 cm) gemalt und sie zu einem Bildfeld mit den Maßen 210 x 300 cm zusammengesetzt.

 

Ein Thema der Serie ist neben der künstlerisch reiz­vollen Übersetzung der ikonischen Filmvorlage in Malerei das Dilemma, in welchem sich Polizisten bei ihrer zum Teil ­gefährlichen Arbeit befinden. In Bruchteilen von Sekunden müssen sie bisweilen Entscheidungen mit möglicherweise ­fatalen Folgen treffen – kaum je wird das von Außenste­henden wahrgenommen, kaum je erfährt dieser Aspekt angemessene Wertschätzung. Der Film beschäftigt sich ­genau mit dieser Problematik.

 

Neben diesen inhaltlichen Fragen war für mich als Natur­maler der Zugang zur Landschaftsdarstellung über das Medium Film eine ganz neue Erfahrung. Ästhetisch reizte mich vor ­allem die reduzierte Farbigkeit des Bildmaterials, aber auch die faszinierende flirrend-staubige Hitze der kalifornischen Straßen – eine Situation, die mir aus meiner Zeit, in der ich in San Diego, Kalifornien, gelebt habe, wohlvertraut ist. Auch dies regte mich zu dieser Serie der gemalten Filmstills an. Die beige-grauen strukturarmen Holzoberflächen der Bildträger vermittelt die staubig Hitze Kaliforniens dabei optimal. Wie schon bei meinen Strandbildern, bei denen das hölzerne Schälfurnier ein wichtiges gestalterisches Element ist, so ­experimentiere ich hier mit den nahezu strukturlosen Dreischichtplatten als Malgrund.

 

Andreas Scholz

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